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Dienstag, 17. Dezember 2013

Der Rumäne
(dieser Beitrag enthält Spuren von Eigenwerbung)

Wer den unfassbar unterhaltsamen Olli Schulz kennt, der kennt auch den “Rumänen”. Ein improvisierter Song, den Olli in höchster Not zusammenschusterte, als er genötigt wurde eben jenen “Rumänen” endlich zu spielen. Rumänien die große Unbekannte, nicht nur für Olli Schulz.

Auch fußballtechnisch kann man mit dem Land nicht besonders viel anfangen. Steaua Bukarest fällt einem vielleicht noch ein. Obwohl, Bukarest, Budapest ... Bulgarien, Rumänien, Ungarn - ein fußballerisches Bermudadreieck für den durchschnittlich interessierten Mitteleuropäer. Mir geht es ähnlich.

Vor einigen Wochen änderte sich das ein bisschen. Denn ich hatte Gelegenheit, nach Rumänien zu reisen, nach Brasov in Siebenbürgen um genauer zu sein. Den Besuch nutzte ich für einen Abstecher zum örtlichen Fußballballklub - dem FC Brasov. Zu diesem war in den deutschsprachigen Medien nicht mehr zu finden, als eine obskure Geschichte aus dem Jahr 2002 mit dem Prädikat "typisch Osteuropa". Der FC Brasov soll demnach einen seiner Spieler nicht gegen Zahlung einer Transfersumme sondern im Austausch gegen Kraftstoff im Wert von 50.000 Dollar abgegeben haben. Abstrus genug, um es in die deutschsprachige Berichterstattung zu schaffen.

Ansonsten war oft nur das Stereotyp des bestechlichen rumänischen Fußballs mit windigen Geschäftsleuten an seiner Spitze zu finden. Nicht besonders substanziell, aber auch nicht weiter verwunderlich, bedenkt man den aktuellen Stellenwert des rumänischen Fußballs in Europa. Steaua sang- und klanglos aus der Champions League ausgeschieden, die Nationalmannschaft chancenlos und schlecht organisiert in den WM-Playoffs an Griechenland gescheitert. Da gibt es nicht viel zu berichten.

Das an den Stereotypen auch Einiges dran ist, wird jeder Rumäne bestätigen. Korruption ist ein großes Problem. Bei meinem Besuch vor Ort konnte ich aber feststellen, dass dort mitnichten überall die Hand aufgehalten wird und Pferdefuhrwerke die Straßen blockieren. Ich traf mich mit Mitarbeitern des Vereins, lief Ex-Profis über den Weg und durfte Vereinslegende Csaba Györrfi kennenlernen. Herausgekommen dabei ist ein langer Artikel für die aktuelle Ausgabe von OstDerby, in der ich Vergangenheit und Gegenwart des kleinen FC Brasov beleuchte, immer auch mit Blick auf den rumänischen Fußball.

Die Lektüre des Texts und den Kauf der aktuellen OstDerby-Ausgabe empfehle ich daher, nicht ohne Hintergedanken, an dieser Stelle ausdrücklich.


Als kleiner Vorgeschmack sei hier noch auf eine der wenigen Sternstunden der Brasover im Europapokal verwiesen - 74/75 schien die Lage im UEFA-Pokal aussichtslos. 0:2 hatte man im Erstrundenhinspiel bei Besiktas verloren. Im Rückspiel rannte man an, schaffte aber bis zur 87. Minute keinen Treffer. Bis plötzlich der Knoten platzte und in den verbleibenden Minuten das Spiel gedreht wurde. Und so sah das dann aus:



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