Jetzt könnte man behaupten, dass es ja immer irgendwie durch die Spieler bzw. deren Spielweise bedingt ist, wenn eine Fußballregel geändert wird - siehe die Rückpassregel. Aber bei Sam Chedgzoy liegt der Fall noch ein bisschen anders - er verfügt gewissermaßen über die Exklusivrechte an einer Regeländerung.
Sam Chedgzoy, geboren 1889 in der Nähe von Liverpool, spielte beim Everton FC und brachte es auf immerhin 8 Einsätze in der englischen Nationalmannschaft. Soweit unspektakulär. 1926 verewigte er sich dann in den Geschichtsbüchern. Bei der Ausführung einer Ecke schlug er den Ball nicht wie gewöhnlich in den Strafraum sondern dribbelte mit dem Ball Richtung Tor und versuchte das Spielgerät direkt eben dort zu versenken. Auch wenn es über den Ausgang des Manövers unterschiedliche Meinungen gibt, so ist davon auszugehen, dass der Ball nicht im Tor sondern eher am Außennetz landete. Wie konnte es dazu kommen?
Bei den olympischen Spielen 1924 in Paris kam es gleich 2 Mal zu einer Kuriosität. Dem Uru Héctor Scarone gelang in 2 Partien das Kunststück, einen Eckball direkt im Tor unterzubringen. Beide Treffer zählten nicht, da ein direkt erzieltes Tor laut Reglement verboten war. Am 9. Juni fand das Olympiafinale zwischen Uruguay und der Schweiz statt, in dem Héctor Scarone das 2. seiner beiden irregulären Eckballtore erzielte. Das führte dazu, dass der uruguayische Fußballverband um eine Änderung der Regel bei der IFAB - der international Football Association Board, die bis heute über die Regeln wacht, bat. Schon wenige Tage später hielt die IFAB ein Meeting ab und nahm die Regel prompt auf.
Sam Chedgzoy, geboren 1889 in der Nähe von Liverpool, spielte beim Everton FC und brachte es auf immerhin 8 Einsätze in der englischen Nationalmannschaft. Soweit unspektakulär. 1926 verewigte er sich dann in den Geschichtsbüchern. Bei der Ausführung einer Ecke schlug er den Ball nicht wie gewöhnlich in den Strafraum sondern dribbelte mit dem Ball Richtung Tor und versuchte das Spielgerät direkt eben dort zu versenken. Auch wenn es über den Ausgang des Manövers unterschiedliche Meinungen gibt, so ist davon auszugehen, dass der Ball nicht im Tor sondern eher am Außennetz landete. Wie konnte es dazu kommen?
Bei den olympischen Spielen 1924 in Paris kam es gleich 2 Mal zu einer Kuriosität. Dem Uru Héctor Scarone gelang in 2 Partien das Kunststück, einen Eckball direkt im Tor unterzubringen. Beide Treffer zählten nicht, da ein direkt erzieltes Tor laut Reglement verboten war. Am 9. Juni fand das Olympiafinale zwischen Uruguay und der Schweiz statt, in dem Héctor Scarone das 2. seiner beiden irregulären Eckballtore erzielte. Das führte dazu, dass der uruguayische Fußballverband um eine Änderung der Regel bei der IFAB - der international Football Association Board, die bis heute über die Regeln wacht, bat. Schon wenige Tage später hielt die IFAB ein Meeting ab und nahm die Regel prompt auf.
Auszug aus den Minutes des IFAB Meetings 1924, Tore nach Eckball sind erlaubt |
Wäre es heute denkbar, dass innerhalb einer Woche eine Regeländerung durchgewunken wird? Wer das Ganze schwarz auf sehen möchte - alle IFAB Meetings lassen sich noch heute nachvollziehen.
In der Kürze der Zeit hatte man aber anscheinend nicht ganz so aufmerksam gearbeitet. Bis die schlampige Einarbeitung der Neuregelung zu Tage kam, dauerte es aber ein bisschen. Ein Journalist war es, der den Spielern von Everton den Tipp gab, dass die Regel relativ vage formuliert sei und man eigentlich auch einfach mit dem Ball ins Tor dribbeln könnte. Sam Chedgzoy war es dann, der dies in einem Spiel gegen Arsenal im März 1926 in die Tat umsetzte - und fast hätte es geklappt.
Die IFAB sah sich wieder zum Handeln gezwungen und so leitete man auf dem jährlichen Treffen eine weitere Änderung in die Wege - man ergänzte das kleine Wörtchen "direct" und schon war der Dribbel-Ecke der Garaus gemacht und der Weg frei für all die Mario Baslers und Bernd Nickels auf das sie Eckbälle mit Eleganz im Tor versenkten.
die Nachbesserung, Hervorhebung durch mich (in der dt. Wikipedia wird fälschlicherweise auf eine andere Änderung verwiesen, die noch vor Chedgzoys Versuch in Kraft trat) |
Bekomme ich den kasachischen Wassereckball jetzt noch irgendwie unter? Die Antwort lautet ja, wenn ich mich an dieser Stelle frage, was wohl Sam Chedgzoy 1926 in der gleichen Situation getan hätte.
Interessant ist natürlich auch der Fakt, dass es Chedgzoy nach seiner Zeit in England noch 1926 nach Nordamerika zog, er dort im biblischen Alter von 50 Jahren seine aktive Karriere beendete, als Trainer aktiv war und in die kanadische Soccer Hall of Fame aufgenommen wurde.
Wer jetzt noch nach Funfacts zum Thema direkt verwandelte Eckbälle lechzt, den wird dieser Abschnitt in der englischen Wikipedia erfreuen.
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